Hinweise für eine Verbindung zwischen COVID-19 und dem Einfluss elektromagnetischer Strahlung aus drahtloser Telekommunikation unter Einschluss von Mikrowellen und Millimeterwellen

Beverly Rubik und Robert R. Brown

College für integrative Medizin und Gesundheitswissenschaften, Saybrook Universität, Pasadena, Kalifornien; Institut für Grenzwissenschaften, Oakland, Kalifornien, USA;
Abteilung für Radiologie am Hamot Krankenhaus des Medizinzentrums der Universität Pittsburgh, Erie, Pennsylvania;
Radiologie–Partner, Phoenix, Arizona, USA

Mitautorin: Beverly Rubik, Institut für Grenzwissenschaften, Oakland, Kalifornien, USA

Vorüberlegungen

Mitteilungen des Gesundheitssystems über COVID–19 haben das SARS–CoV–2–Virus im Blick und seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, während Umweltfaktoren weitgehend ignoriert werden. Unter Berücksichtigung der epidemiologischen Triade (Agens – Wirt – Umwelt), die auf alle Erkrankungen anwendbar ist, erforschten wir einen möglichen Umweltfaktor in der COVID–19–Pandemie: die uns umgebende elektromagnetische Strahlung aus drahtlosen Kommunikationssystemen einschließlich der Mikrowellen und der Millimeter–Wellen. COVID–19 brach in Wuhan in China aus kurz nach der Einrichtung des 5G– Netzes in der Stadt (die fünfte Generation drahtloser Strahlung), und breitete sich global aus, was auf eine statistische Korrelation zu internationalen Gemeinschaften mit installierten 5G–Antennen hinweist. In dieser Studie untersuchten wir die von Mitarbeitern gesichtete wissenschaftliche Literatur über schädliche Bioeffekte von Radiofrequenz–Ausstrahlung (RFR) und identifizierten mehrere Wege, auf denen sich RFR mit Blick auf COVID–19 als toxischer Umwelt–Cofaktor herausstellen kann. Wir stellen fest, dass RFR und im besonderen 5G, das die Dichte der Infrastruktur des 4G mitbenutzt, die Verbreitung des COVID–19 verschärfte und den schweren Verlauf durch die Schwächung der Immunität der infizierten Personen (Wirte) und die anwachsende Ausbreitung des SARS–CoV–2–Virus, das morphologische Veränderungen (1) in den Erythrozyten verursachte einschließlich der Echinozyten und ihrer Rollenbildung, die eine Begleiterscheinung der Hyperkoagulation sein kann; (2) die Schwächung der Mikrozirkulation und der Rückgang der Erythrozyten und der Hämoglobinmenge verschärfen die Hypoxie (Sauerstoffmangel im Körper); (3) begleitet von einer Dysfunktion des Immunsystems einschließlich der Immunsuppression, der Autoimmunreaktion, der Hyperinflammation; (4) der anwachsende zelluläre oxidative Stress und die Produktion von freien Radikalen verschärfen die vaskuläre Verletzung und die Organschäden; (5) die Vermehrung der intrazellulären Ca-Ionen-Freisetzung ist wesentlich für den Eintritt von Viren, für deren Vermehrung und Freisetzung in Verbindung mit um sich greifendem proinflammatorischem Geschehen; und (6) bestehende Arrhythmien und Herzschwächen verschlimmern sich. Kurz gefasst ist RFR ein überall in der Umwelt vorhandener Stressor, der widrige Folgen für die Gesundheit durch COVID–19 mit sich bringt.

Wir fordern die Rückkehr zum Prinzip der Vorsorge und empfehlen mit Nachdruck ein Moratorium über die drahtlose Infrastruktur von 5G an diesem Wendepunkt um dabei zu helfen die Pandemie zu mildern, das öffentliche Gesundheitssystem zu schützen, bis regierungsamtliche Sicherheitsstandards für die Exposition von RFR auf der Basis derzeitiger und künftiger Forschung definiert und umgesetzt werden.

Schlüsselbegriffe:

Corona–Virus; COVID–19; elektromagnetischer Stress; EMF; Umweltfaktor; Mikrowelle; Pandemie; Gesundheitssystem; Radiofrequenzen; RFR = radio frequency radiation = Radiofrequenz-Strahlung;

© 2021 Die Autoren. Diese öffentlich zugängliche Schrift wird aufgelegt unter einer Creative Commons Attribution 3.0 Lizenz (CC–BY).

Einführung

Hintergrund:

Das gesamte Jahr 2020 hindurch stand COVID–19 im Fokus internationaler Gesundheitspolitik. Trotzdem keinerlei Protokolle der Gesundheitssysteme vorliegen, wie man die Pandemie eindämmt, wächst die Zahl der COVID–19–Fälle kontinuierlich an. Wir regen eine Neueinschätzung unserer öffentlichen Gesundheitsstrategien an.

Nach dem Center for Disease Control and Prevention (CDC, 2020 Zentrum für Krankheitskontrolle und Vorbeugung, vgl. RKI in Deutschland) ist das einfachste Modell für die Verursachung von Krankheiten die epidemiologische Triade, die aus drei interaktiven Faktoren besteht: das Agens (Pathogen–Krankheitsauslöser), die Umgebung (Umwelt) und der Gesundheitsstatus des Wirtes.
Ausgedehnte Forschung kommt dem Agens SARS–CoV–2 zu. Die Risikofaktoren wurden beleuchtet, die einen Wirt geeignet erscheinen lassen einer Krankheit Tür und Tor zu öffnen. Umweltfaktoren wurden jedoch nicht ausreichend erforscht.
Sind Umweltfaktoren und Aktionen beteiligt, die wir zur Verringerung der COVID–19–Pandemie heranziehen können? In dieser Studie untersuchen wir schwerpunktmäßig die Rolle der drahtlosen Kommunikations–Strahlung als einem weitverbreiteten Umweltstressor.

Dies ist die erste umfassende Studie, die wissenschaftlich die Rolle elektromagnetischer Strahlung einschließlich 5G untersucht (fünfte Generation der drahtlosen Kommunikationstechnologie und ihrer notwendigen früheren Generationen), im weiteren Verlauf als RFR bezeichnet, die ein zu berücksichtigender Faktor zu COVID–19 sein kann. RFR aus drahtloser Technologie ist bereits bekannt als eine Form von Umweltbelastung und physiologischer Stressor (Balmori, 2009). Zur Einschätzung der schädlichen Gesundheitseffekte von RFR ist es unabdingbar eine effektive, durchdachte öffentliche Gesundheitsstrategie zu entwickeln, die die Auslöschung der COVID–19–Pandemie beschleunigen wird. Zusätzlich müssen kritisch die zerstörerischen Gesundheitseffekte von RFR hinterfragt werden, weil wir weltweit dabei sind 5G einzurichten, bevor es zu spät ist.

5G ist ein Protokoll, das die hohen Frequenzbänder des elektromagnetischen Spektrums im ausgedehnten Bereich der Radiofrequenzen von 600 MHz bis 90 GHz benutzen wird, was die Millimeter–Wellen einschliesst und zusätzlich die zur Zeit benutzten Mikrowellenbänder von 3G und 4G LTE. Gezielt pulsierende Strahler werden von neuen Basisstationen aus Strahlung emittieren und Antennen werden nahe an Wohnhäusern und Schulen errichtet, über die Personen auf das 5G–Netzwerk zugreifen können. Das System erfordert eine signifikante Verdichtung von 4G genauso wie die neuen 5G Antennen einen dramatischen Zuwachs der Strahlenbelastung für die Bevölkerung mit sich bringen sowohl innerhalb der Wohngebäude als auch außerhalb. Zusätzlich sind bis zu 100.000 Satelliten geplant, mit deren Hilfe auf niedrigen Erdumlaufbahnen ein globales drahtloses Netzwerk eingerichtet werden soll. Diese Infrastruktur wird signifikant die elektromagnetische Umgebung der Welt in einem beispiellosen Ausmaß ändern und birgt viele bisher unbekannte Konsequenzen für die gesamte Biosphäre einschließlich der Menschen.

COVID–19 begann in Wuhan in China im Dezember 2019, kurz nachdem 5G stadtweit am 31. Oktober 2019 ans Netz ging. COVID–19–Ausbrüche folgten bald in anderen Gebieten, wo 5G zumindest teilweise installiert war, einschließlich Südkorea und Norditalien, New York City, Seattle und Südkalifornien. Im April 2020 berichtete Payeras i Cifre über eine statistisch signifikante Beziehung zwischen der 5G Antennendichte und dem Auftreten von COVID–19–Fällen in spezifischen Regionen weltweit. Während der ersten Welle in den Vereinigten Staaten waren die COVID–19 zugeordneten Erkrankungen und Todeszahlen höher in den Staaten mit einer 5G–Infrastruktur verglichen mit Staaten, die noch nicht diese Technologie hatten (Tsiang und Havas, Manuskript erhältlich).

Es gibt eine Menge zu diesem Thema veröffentlichte Literatur seit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg über die biologischen Effekte von drahtloser Strahlung, die viele Aspekte unserer Gesundheit behandelt. Bei der Überprüfung dieser Literatur fanden wir Überschneidungen mit der Pathophysiologie von COVID–19 und schädliche Bioeffekte, verursacht durch die Exposition mit drahtloser Strahlung. Hier präsentieren wir den Beweis, dass RFR ein Begleitfaktor für die Verschärfung der COVID–19–Situation ist.

Überblick über COVID–19

Die klinische Präsentation von COVID–19 erweist sich als sehr variabel mit einem weiten Umfeld von Symptomen und Veränderungen von Fall zu Fall. Gemäß den CDC–Vorgaben können frühe Krankheitssymptome unter anderen Halsweh, Kopfschmerzen, Fieber, Husten und Frösteln sein. Schlimmere Symptome wie Kurzatmigkeit, begleitet von hohem Fieber und abgrundtiefer Müdigkeit treten in einem späteren Stadium auf. Die neurologischen Folgeerscheinungen des Geschmacks– und Geruchsverlustes werden ebenfalls beschrieben.

Ing und andere (2020) stellten fest, dass 80 % der Infizierten milde Symptome haben oder keine, aber ältere Bevölkerungsschichten und solche mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht haben ein grösseres Risiko für einen schlimmeren Krankheitsverlauf (Garg et. al., 2020). Das akute Atemwegssyndrom (ARDS) kann plötzlich eintreten (Wu et. al., 2020) und bedrohliche Kurzatmigkeit verursachen, wenn endotheliale Zellen, die an Blutgefäßen andocken, und epitheliale Zellen, die an den Luftwegen andocken, ihre Integrität verlieren und proteinreicher Schleim in anliegende Luftbläschen eindringt. COVID–19 kann Sauerstoffmangel verursachen (Hypoxie), was an bis zu 80 % der intensiv betreuten Patienten beobachtet wurde (Gattioni, 2020), die an diesem Atemwegssyndrom litten. Im Blut solcher Patienten wurden verminderte Sauerstoff– und erhöhte Kohlendioxidmengen festgestellt, obgleich die Ursachenkette (Ätiologie) für diese Befunde unklar blieb.

Massiver oxidativer Schaden der Lungen wird in Gebieten mit beruhigter Situation beobachtet und auf Lungen–Röntgenbildern und CT–Scans bei Patienten mit durch COVID–19 verursachter Lungenentzündung dokumentiert (Cecchini und Cecchini, 2020). Dieser zelluläre Stress deutet eher auf eine biochemische als auf eine virale Ursachenkette (Ätiologie) hin (Cavezzi et. al., 2020).

Weil das sich ausbreitende Virus an Zellen andocken kann, die einen ACE–2–Rezeptor enthalten (das Angiotensin umwandelnde Enzym 2), kann die Erkrankung streuen und Organe und Weichteilgewebe im gesamten Körper zerstören einschließlich der Lungen, des Herzens, des Gedärms, der Nieren, der Blutgefäße, Fett, Hoden und Eierstöcke, unter anderen. Die Erkrankung kann eine systemische Inflammation bedingen und einen Status der Hyperkoagulation herbeiführen. Ohne Antikoagulantien (Blutverdünnungsmittel) können sich die intravaskulären Blutverklumpungen zerstörerisch auswirken (Bikdeli et al., 2020).

Bei COVID–19–Patienten, die man als “Langstrecken–Zusteller” bezeichnet, können die Symptome über Monate hinweg anwachsen und vergehen (Carfi et al., 2020). Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Schmerzen in den Gelenken und im Brustkorb können Dauersymptome werden. Als Infektionsfolgen werden Gedächtnisstörungen, unregelmäßiger Herzschlag und neu auftretender Bluthochdruck beschrieben. Chronische Langzeitkomplikationen von COVID–19 werden als epidemiologische Daten definiert und über längere Zeit gesammelt.

Wie sich unser Verständnis von COVID–19 fortlaufend entwickelt, bleiben Umweltfaktoren, besonders jene aus drahtlosen elektromagnetischen Feldern gut erforschte Variablen, die aber zu dieser Erkrankung beitragen einschließlich ihrer schlimmen Folgen für manche Patienten. Als nächstes stellen wir die biologischen Effekte der RFR–Exposition aus der von unserer Gruppe gesichteten wissenschaftlichen Literatur zusammen, die über Jahrzehnte veröffentlicht wurde.

Übersicht über die Bio–Effekte der Exposition von Radiofrequenzstrahlung (RFR)

Organismen sind elektrochemische Wesen, und niedrigschwellige RFR aus drahtlosen Kommunikationsanlagen einschließlich der Mobilfunkantennen, der Basisstationen, des Wi–Fi (WLAN), aus Mobilfunkgeräten unter anderen kann die Regulation zahlreicher physiologischer Funktionen stören. Nicht–thermale Bio–Effekte (unterhalb der Feldstärke, die eine Erwärmung des Gewebes bewirkt) aus sehr niedrigschwelliger RFR werden in Tausenden von uns gesichteten wissenschaftlichen Publikationen beschrieben bei Felddichten unterhalb den von der ICNIRP (International Commission on Non–Ionizing Radiation Protection) genannten Expositions–Richtlinien (ICNIRP, 2009). Es wurde herausgefunden, dass bereits niederschwellige RFR die Organismen in allen Bereichen ihrer Organisation einschränkt, von der molekularen bis zur zellulären, der physiologischen, das Verhalten betreffenden und psychologischen Ebene. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass systemische schädliche Gesundheitseffekte verursacht werden einschließlich eines ansteigenden Krebsrisikos (Bortkiewicz et al., 2017), endokriner Veränderungen (Sangun et al., 2016), einer anwachsenden Produktion freier Radikale (Yakymenko et al., 2016), Schäden an der DNA (Ruediger, 2009), Veränderungen des Reproduktionssystems (Asghari et al., 2016), Lern– und Gedächtnisstörungen (Zhang et al., 2017) und neurologischer Auffälligkeiten (Pall, 2016). Weil wir uns innerhalb der extrem niederschwelligen natürlichen Hintergrundstrahlung der Erde entwickelten, fehlt den Organismen die Fähigkeit sich an erhöhte Werte unnatürlicher Strahlung aus drahtlosen Technologien mit digitaler Pulsmodulation anzupassen.

Die gesichtete wissenschaftliche Weltliteratur hat Beweise dokumentiert für schädliche Bio–Effekte aus der Exposition mit RFR einschließlich der 5G Frequenzen über mehrere Jahrzehnte hinweg. Die sowjetische und osteuropäische Literatur zwischen den 1960er und 1970er Jahren verweist auf signifikante biologische Effekte sogar bei Expositions–Feldstärken, die hundertmal niedriger liegen als 1 mW/cm, der derzeit gültigen Richtlinie für die maximale öffentliche Exposition in den USA. Östliche Studien an Tieren und Menschen wurden mit sehr niedrigen Feldstärken (< 1 mW/cm2) als Langzeitstudien durchgeführt (typischerweise Monate). Im Gegensatz dazu wurden die meisten US–Forschungen über die kurze Dauer von Wochen oder weniger durchgeführt. Es gab nur wenige Langzeitstudien an Tieren und Menschen. Erkrankungen nach RFR–Exposition werden seit dem früheren Gebrauch von Radar dokumentiert. Verlängerte Exposition gegenüber Mikrowellen und Millimeterwellen aus Radaranlagen war begleitet von verschiedenen Gesundheitsstörungen, die russische Wissenschaftler Jahrzehnte vorher "Radiowellen–Krankheit" nannten. Eine Bibliografie mit mehr als 3700 Fundstellen über diese berichteten biologischen Effekte wurde in der wissenschaftlichen Literatur 1972 veröffentlicht (überarbeitet 1976) durch den Bericht des medizinischen Forschungsinstituts der US–Marine (US Naval Medical Research Institute) (Glaser, 1972; 1976). Der Bericht der Bio–Initiative (Sage und Carpenter, 2012), verfasst von 29 Experten aus zehn Ländern und 2020 überarbeitet, hält eine Auflistung wissenschaftlicher Begleitliteratur über die Bioeffekte und Gesundheitsfolgen aus der RFR–Exposition bereit, die auch eine Sammlung hilfreicher Begleitforschung enthält. Kürzliche Überarbeitungen wurden veröffentlicht (Belpomme et al., 2018; Di Ciaula, 2018; Russell, 2018; Miller et al., 2019). Eine zusammenfassende Überarbeitung von Berichten über Bioeffekte von Millimeterwellen, die sogar kurzzeitige Expositionen verursachen, stellte Bioeffekte deutlich heraus (Pakhomov et al., 1998).

Methoden

Eine weitergehende Literaturstudie über die sich entfaltende Pathophysiologie der COVID–19 Erkrankung wurde während des Jahres 2020 durchgeführt. Um eine mögliche Verbindung der Bioeffekte mit der Exposition von RFR herauszufinden überprüften wir mehr als 250 gesichtete Forschungsberichte aus dem Zeitraum von 1969–2020 inklusive der Überarbeitungen und Studien über Zellen, Tiere und Menschen. Das schloss die Weltliteratur in englischer Sprache und russische Studien mit ein, die in Englisch übersetzt wurden, über RFR im Frequenzbereich zwischen 600 MHz und 90 GHz, das gesamte Spektrum drahtloser Kommunikationsstrahlung (2G bis 5G inklusive) im Feldstärkebereich unter 5 mW/cm2, der normalerweise keine Erwärmung auslöst, und mit besonderer Betonung niedriger Feldstärken unter 1 mW/ cm2 und Langzeit–Einwirkungen.

Die folgenden Suchbegriffe wurden für Befragungen in MEDLINE® benutzt und vom technischen Informationszentrum des Verteidigungsministeriums () um relevante Studienberichte herauszufinden: Radiofrequenz–Strahlung, Mikrowelle, Millimeter–Welle, Radar, MHz, GHz, Blut, rote Blutkörperchen, Erythrozyten, Hämoglobin, Hämodynamik, Sauerstoff, Sauerstoffmangel (Hypoxie), venös, Entzündung, entzündungsfördernd, immun, Lymphozyten, T–Zellen, Zytokine, intrazelluläres Calcium, sympathische Funktion, Arrhythmie, Herz, kardiovaskulär, oxidativer Stress, Glutathion, ROS (= reaktive Sauerstoff–Spezies), COVID–19, Virus und SARS–CoV–2.

Berufsbezogene Studien über Arbeiter, die RFR ausgesetzt waren, wurden mit einbezogen. Aus der Analyse dieser Studien im Vergleich zu neuen Informationen aus der umfangreicher werdenden Pathophysiologie von COVID–19 identifizierten wir mehrere Wege, auf welchen schädliche Bio–Effekte aus der RFR–Exposition sich mit COVID–19 Feststellungen überschneiden und stellten unsere Forschungsergebnisse in fünf Kategorien zusammen.

Ergebnisse

In Tab. 1 sind die für COVID–19 typischen Feststellungen aufgelistet einschließlich Krankheits-Fortschritt und die korrespondierenden schädlichen Bio–Effekte aus der RFR–Exposition. Obgleich diese Effekte in Kategorien unterteilt waren nach Blutbild– und vaskulären Veränderungen, oxidativem Stress, Störung des Immunsystems, ansteigendem Calciumspiegel (Ca2+) und Herz–Arrhythmien, muss betont werden, dass diese Effekte nicht unabhängig voneinander auftreten. Zum Beispiel haben Blut–Verklumpungen und Entzündungen überlappende Mechanismen, und oxidativer Stress ist mit morphologischen Änderungen der Erythrozyten verknüpft genauso wie bei der Hyper–Koagulation (Verklebung der Blutplättchen) Entzündungen und Organschäden auftreten.

Auswirkungen auf das Blut

RFR–Exposition kann Blutbildveränderungen verursachen, wie sie bereits bei der mikroskopischen Überprüfung peripherer Blutproben beobachtet wurden. Zwei kürzliche Studien dokumentierten die Deformation von Erythrozyten–Aggregaten (Havas, 2013) und nach der Exposition von Menschen gegenüber 4G–LTE Smartphone–Strahlung (Mikrowellen) ebenfalls Erythrozyten–Aggregate und Echinozyten–Formation (Rubik, 2014). Strahlungs–Exposition aus Mobilfunkgeräten über zwei aufeinanderfolgende 45–Minuten–Perioden verursachte zwei Typen von Effekten: Anfangs nahm eine stabähnliche Verformung peripherer roter Blutzellen zu und die Rollenbildung (aus angehäuften roten Blutzellen) und unmittelbar danach die Verformung von Echinozyten (spitzförmige rote Blutzellen).

Ähnliche Veränderungen an Blutzellen werden im peripheren Blut bei COVID–19–Patienten beschrieben (Akhdari et al., 2020). Die Rollenbildung wird bei einem Drittel der COVID–19 Patienten beobachtet, wobei Sphärozyten und Echinozyten in unterschiedlichen Mengen beobachtet werden. Die Rollenbildung behindert die Mikrozirkulation. Diese Blutbild–Veränderungen behindern auch den Sauerstofftransport, was zur Hypoxie führt und das Thrombosenrisiko erhöht (Wagner et al., 2013) und deshalb den Hirnschlag, der sich bei COVID–19 ereignen kann.

Zusätzliche Blut–Effekte wurden sowohl bei Menschen und Tieren beobachtet, die RFR ausgesetzt wurden. 1977 berichtete eine russische Studie, dass Nagetiere, die mit 5–8 verschiedenen Millimeter–Wellen im Bereich zwischen 37 und 60 GHz mit einer Feldstärke von 1 mW/cm2 15 Minuten täglich über einen Zeitraum von 60 Tagen bestrahlt wurden, hämodynamische Probleme entwickelten, zusammen–gepresste Formationen roter Blutzellen, vermindertes Hämoglobin und eine Behinderung der Sauerstoff–Verwertung (oxidative Phosphorylierung durch die Mitochondrien) (Zalyubovskaya, 1977). Im Jahre 1978 wurde eine dreijährige russische Studie an 72 Ingenieuren durchgeführt, die Millimeter–Wellen–Generatoren ausgesetzt wurden (5G RFR) bei 1 mW/cm2 oder weniger. Ihre Hämoglobin–Menge und die Anzahl der roten Blutzellen nahmen ab und eine Tendenz zur Hyperkoagulation zeigte sich, während eine Kontrollgruppe keine Veränderungen aufwies (Zalyubovskaya und Kisekev, 1978). Solche zerstörerischen Hämatologieeffekte durch RFR–Exposition können auch der Entwicklung einer Hypoxie und der Blutverklumpung zugeordnet werden, wie sie bei COVID–19–Patienten beobachtet wird.

Es wird vermutet, dass das SARS–CoV–2 Virus Erythrozyten angreift und die Verminderung des Hämoglobins verursacht (Cavezzi et al., 2020). Virale Proteine können die 1–Beta–Kette des Hämoglobins angreifen, das Porphyrin entreissen und zusammen mit anderen Proteinen des Virus die Loslösung des Eisens aus dem Häm katalysieren (Wenzhong und Li, 2020). Im Prinzip würde dies die Zahl funktionierender Erythrozyten verringern und freie Eisenionen erzeugen, was den oxidativen Stress, die Gewebezerstörung und die Hypoxie verursachen könnte. Mit teilweise zerstörtem Hämoglobin und durch Entzündungen zerstörtem Lungen–gewebe wären Patienten weniger in der Lage CO2 und O2 auszutauschen und würden einen Sauerstoffmangel erleiden. Tatsächlich zeigen einige COVID–19–Patienten reduzierte Hämoglobin–Mengen, gemessen mit 7,1 g/l und gar so wenig wie 5,9 g/l in schlimmen Fällen (Lippi und Mattiuzzi, 2020). Klinische Studien an fast 100 Patienten aus Wuhan ergaben, dass die Hämoglobin–Mengen im Blut der meisten mit SARS–CoV–2 infizierten Patienten signifikant erniedrigt sind mit der Folge einer verminderten Versorgung von Geweben und Organen mit Sauerstoff (Chen et al., 2020). In einer Meta–Analyse aus vier Studien mit einer Gesamtzahl von 1210 Patienten und 224 mit schlimmem Verlauf waren die Hämoglobinwerte bei COVID–19–Patienten mit schlimmem Verlauf reduziert, verglichen mit jenen bei milderem Verlauf (Lippi und Mattiuzzi, 2020).

In einer anderen Studie an 601 COVID–19–Patienten hatten 14,7 % der anemischen COVID–19 ICU (= Intensivstations) Patienten und 9 % der Nicht–ICU COVID–19–Patienten autoimmune hämolytische Anämie (Algassin et al., 2020). Bei Patienten mit ernster COVID–19–Erkrankung ging das verminderte Hämoglobin einher mit erhöhter Absetzrate der Erythrozyten, des C–reaktiven Proteins, der Laktat–Dehydrogenase und des Albumins (Ghahramani et al., 2020), des Serum–Ferritins (Cheng et al., 2020) und einer niedrigen Sauerstoffsättigung (Tobin et al., 2020), was für eine weitere Unterstützung dieser Hypothese sorgt. Zusätzlich kann die Blut–Transfusion die Erholung von COVID–19–Patienten bei akutem Atemversagen verbessern (Ejigu et al., 2020).

Kurz gefasst können sowohl RFR–Exposition als auch die COVID–19–Erkrankung zerstörerische Effekte für die roten Blutzellen verursachen und die Hämoglobin–menge reduzieren, was bei COVID–19 zur Hypoxie führt. Endotheliale Schädigung kann ebenfalls zur Hypoxie führen und zu vielen vaskulären Komplikationen, die bei COVID–19 beobachtet werden (Varga et al., 2020), die im nächsten Abschnitt diskutiert werden.

Oxidativer Stress

Oxidativer Stress ist eine nicht spezifische pathologische Bedingung, die von einer Unausgeglichenheit herrührt zwischen ansteigender Produktion von ROS und einer Unfähigkeit des Organismus ROS zu entgiften oder den Schaden zu reparieren, den sie an den Biomolekülen und Geweben verursachen (Betteridge, 2000). Oxidativer Stress kann Zellsignale unterbrechen, die Formationen von Stressproteinen verursachen und freie Radikale erzeugen, die sehr reaktionsfreudig sind und die DNA zerstören können. SARS–CoV–2 behindert die intrinsischen Pfade, die für die Reduktion des ROS–Levels vorgezeichnet sind und erhöht dadurch die Sterblichkeit. Immun–Dysregulation, zum Beispiel die Erhöhung des Interleukins (IL)6 und des Tumor-Nekrose-Faktors α (TNF α) (Giamarellos, Bourboulis et al., 2020) und die Unterdrückung des Interferons α und des Interferons β (IFN α, IFN β) (Hadjadj et al., 2020) sind identifiziert innerhalb des Zytokinsturms, der ernsthafte COVID-19-Infektionen begleitet und oxidativen Stress erzeugt (Cecchini und Cecchini, 2020). Oxidativer Stress und mitochondriale Dysfunktion kann darüber hinaus den Zytokinsturm verlängern, die Gewebeschäden verschlimmern und das Risiko für eine schwere Erkrankung und den Tod erhöhen.

Ähnlich erzeugen niederschwellige RFRs in den Zellen ROS, die oxidative Schäden verursachen können. In der Tat wird der oxidative Stress als einer der ersten Mechanismen eingeschätzt, der bei RFR–Exposition Zellschäden verursacht. Unter 100 derzeit verfügbaren gesichteten Studien, die sich mit oxidativen Effekten niederschwelliger RFR beschäftigen, bestätigen 93 Studien, dass RFR oxidative Infekte in biologischen Systemen bewirkt (Yakymenko et al., 2015).

RFR ist ein oxidatives Agens mit einem hohen pathogenen Potenzial besonders dann, wenn die Exposition fortlaufend erfolgt (Dasdag und Akdag, 2016).

Oxidativer Stress ist auch ein anerkannter Mechanismus, der endotheliale Schäden verursacht (Higashi et al., 2009). Das kann sich bei Patienten mit ernster COVID–19 Erkrankung verfestigen in Ergänzung zum ansteigenden Risiko für Blutgerinnsel und verschlimmerte Hypoxämie (Cecchini und Cecchini, 2020). Niedrige Werte des Glutathions, des wichtigsten Antioxidans, wurden bei einer kleinen Gruppe von COVID–19 Patienten beobachtet mit dem niedrigsten gefundenen Wert beim schwersten Fall (Polonikov, 2020). Das Auffinden des niedrigen Glutathion–Spiegels bei diesen Patienten unterstützt darüber hinaus den oxidativen Stress als eine Komponente dieser Erkrankung (Polonikov, 2020). In der Tat kann Glutathion, die Hauptquelle der sulfhydril–basierten Anti–Oxidans–Aktivität im menschlichen Körper, bei COVID–19 eine elementare Rolle spielen (Guloyan et al., 2020). Ein Mangel an Glutathion wird für die Hauptursache schlimmer Verläufe von COVID–19 gehalten (Polonikov, 2020). Die gewöhnlich häufigsten Vorerkrankungen Bluthochdruck (Marushchak et al., 2019), Übergewicht (Choromanska et al., 2020), Diabetes (Gordon–Strachan et al., 2018) und COPD (Marushchak et al., 2019) stützen das Konzept, dass vorherige Bedingungen, die niedrigen Glutathion–Spiegel verursachten, synergistisch dahingehend arbeiten können den „perfekten Sturm” sowohl für die Atmungs- als auch für die vaskulären Komplikationen bei schweren Infektionen zu bewirken. Eine andere Studie, die zwei COVID–19–Lungenentzündungen zitiert, die erfolgreich durch intravenöse Glutathion–Gabe behandelt werden konnten, stützt diese Hypothese (Horowitz et al., 2020).

Viele Studien berichten über oxidativen Stress bei Menschen, die RFR ausgesetzt waren. Peraica et al. (2008) fanden verringerte Glutathion–Werte im Blut bei Arbeitern,die RFR aus Radaranlagen ausgesetzt waren (10 μW/cm2 bis 10 mW/cm2 bei 1,5 bis 10,9 GHz). Garaj–Vrhovac et al. (2011) studierten Bio–Effekte, die nach der Exposition von nicht-thermischen gepulsten Mikrowellen aus Marine-Radaranlagen folgten (3 GHz, 5,5 GHz und 9,4 GHz) und berichteten über reduzierte Glutathion-Spiegel und angestiegenes Malondialdehyd (ein Marker für oxidativen Stress) bei einer berufsmäßig der Strahlung ausgesetzten Gruppe (Garaj-Vrhovac et al., 2011).

Das Blutplasma von Personen, die nahe bei Mobilfunk–Basisstationen wohnten, zeigte signifikant erniedrigte Glutathion-, Katalase- und Superoxid-Dismutase-Spiegel gegenüber Kontrolluntersuchungen an nicht exponierten Personen (Zothansiama et al., 2017). In einer Studie über menschliche Exposition gegenüber RFR aus Mobilfunkgeräten wurden erhöhte Blutspiegel von Lipid–Peroxid berichtet, während die enzymatischen Aktivitäten der Superoxid–Dismutase und der Glutathion–Peroxidase in den roten Blutzellen abnahm, was auf oxidativen Stress durch die Mobilfunk–Exposition schliessen lässt (Moustafa et al., 2001).

In einer Studie an Ratten, die 2450 MHz (die drahtlose Frequenz von WLAN-Routern) ausgesetzt waren, war der oxidative Stress verbunden mit der Verursachung der Auflösung roter Blutzellen (Hämolyse) (Hassan et al., 2010). In einer anderen Studie wurden Ratten 945 MHz ausgesetzt (Frequenz der Basisstationen) bei 3,67 W/m2 über 7 Stunden pro Tag acht Tage lang. Dabei wurden niedrige Glutathion– Spiegel beobachtet und anwachsende Spiegel von Malondialdehyyd und Superoxid-Dismutase, die wichtigsten Marker für oxidativen Stress (Yurekli et al., 2006).

Es gibt einen Zusammenhang zwischen oxidativem Stress und der Entstehung von Thrombosen (Loscalzo, 2003). ROS kann endotheliale Dysfunktion und Zellschäden verursachen. Die endotheliale Grenzlinie des vaskulären Systems enthält ACE–2–Rezeptoren, die von SARS–CoV–2 angepeilt werden. Die daraus resultierende Endotheliitis kann nennenswerte Grenzüberschreitungen verursachen und zu vermindertem Blutfluss zu umliegenden Strukturen führen. Thromben in arteriellen Strukturen können darüber hinaus den Blutfluss behindern und Ischämie und/oder Infarkte in betroffenen Organen hervorrufen unter Einschluss pulmonarer Embolien und Schlaganfällen. Abnormale Blut–Koagulation, die zu Mikroembolien führt, wurde früh in der Geschichte von COVID–19 als Komplikation erkannt (Tang et al., 2020). Von 184 ICU COVID–19 Patienten zeigten 31 % thrombotische Komplikationen (Klok et al., 2020). Kardiovaskuläre Verklumpungs–Ereignisse sind eine übliche Ursache von COVID–19 Todesfällen (Bikdeli et al. 2020). Pulmonarer Embolismus, grossflächige intravaskuläre Koagulation (DIC), Leber–, Herz– und Nieren–Versagen wurden alle bei COVID–19 Patienten beobachtet (Zaim et al., 2020).

Patienten mit den höchsten kardiovaskulären Risikofaktoren bei COVID–19 sind Männer, Ältere, Diabetiker, Übergewichtige und Patienten mit Bluthochdruck. Trotzdem wurde ein häufigeres Vorkommen von Schlaganfällen auch bei jüngeren Patienten mit COVID–19 beschrieben (Yaghi et al., 2020).

Oxidativer Stress wird durch RFR–Exposition verursacht und ist ein bekannter Begleiter der kardiovaskuläen Erkrankung. Weitverbreitete Exposition von RFR in der Umwelt kann so zu kardiovaskulären Erkrankungen führen, wobei ein chronischer Status von oxidativem Stress entsteht (Bandera und Weller, 2017). Dies würde zu oxidativen Schäden an zellulären Bestandteilen und anderen Signal–übertragungswegen führen. Zusätzlich kann puls–modulierte RFR oxidative Schäden an Leber, Lunge, Hoden und Herzgeweben verursachen, vermittelt durch Lipid–Peroxidation, erhöhte Stickstoffoxid–Spiegel und die Unterdrückung der antioxidanten Verteidigungsmechanismen (Esmekaya et al., 2011).

Zusammengefasst ist oxidativer Stress die Hauptkomponente in der Pathophysiologie von COVID–19 genauso wie beim Zelluntergang, der durch RFR–Exposition verursacht wird. Ähnliche Effekte werden bei beiden beobachtet, die durch eine anwachsende Bildung freier Radikale und Glutathion–Mangel entstehen.

Die Immunantwort

Wenn SARS–CoV–2 erstmals den menschlichen Körper infiziert, attackiert es Zellen an der Grenzlinie von Nase, Rachen und oberen Luftwegen, die einen ACE–2–Rezeptor beherbergen. Hat das Virus einmal den Zugang zu einer Zelle über sein Spike–Protein erreicht, verwandelt es die Zelle in eine Selbst–Replikationsmaschine. Als Antwort auf die COVID–19–Infektion ereignen sich sowohl eine sofortige systemisch innewohnende Immunantwort als auch eine verzögert angepasste Antwort, wie aufgezeigt wurde (Cao, 2020). Das Virus kann auch eine Dysregulation der Immunantwort verursachen, teilweise durch die abnehmende Produktion von T–Lymphozyten (Qin et al., 2020). Schwerwiegende Fälle neigen zu erniedrigten Lymphozyten–Zahlen, höheren Leukozyten–Zahlen und höheren Neutrophil–Lymphozyten–Vergleichswerten wie auch zu erniedrigten Prozentzahlen von Monozyten, Eosinophilen und Basophilen. (Qin et al., 2020). Bei schweren Verläufen von COVID–19 zeigt sich die grösste Schädigung bei Lymphozyten.

Im Vergleich dazu zeigen auch Studien mit niedrig dosierter RFR an Labor–Versuchs–tieren eine geschädigte Immunfunktion (McCree, 1980). Untersuchungsergebnisse schließen physikalische Änderungen an Immunzellen ein, eine Erniedrigung der immunologischen Antworten, Entzündungen und Gewebeschäden. Baranski (1971) setzte Guinea–Schweine und Kaninchen über größere Zeiträume puls–modulierten Mikrowellen von 3 GHz mit einer durchschnittlichen Feldstärke von 3,5 mW/cm2 drei Stunden pro Tag über drei Monate hinweg aus und fand dabei nicht–thermische Veränderungen an den Lymphozyten–Zahlen, Abnormalitäten in der Kernstruktur, Mitose bei den Zellserien der Erythroblasten im Knochenmark, in lymphoiden Zellen von Lymph–Kreuzungen und in der Milz. Andere Forscher zeigen verminderte T–Lymphozyten oder eine unterdrückte Immunfunktion bei Tieren, die RFR ausgesetzt wurden. Kaninchen, die 2,1 GHz bei 5mW/cm2 3 Stunden pro Tag an sechs Tagen die Woche drei Monate lang ausgesetzt waren, zeigten eine Unterdrückung der T–Lymphozyten (Nageswari et al., 1991). Ratten, die 2,45 GHz und 9,7 GHz 2 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche über 21 Monate ausgesetzt wurden, zeigten einen signifikanten Rückgang der Lymphozytenzahlen und eine gesteigerte Sterblichkeit nach 25 Monaten in der bestrahlten Gruppe (Adang et al., 2009). Von Kaninchen entnommene Lymphozyten, die mit 2,45 GHz 23 Stunden täglich über sechs Monate bestrahlt wurden, zeigen eine signifikante Unterdrückung der Immunantwort gegenüber einem Mitogen (= die Zellteilung anregendes Protein) (McRee et al., 1980).

In der akuten Phase der COVID–19–Infektion zeigen Bluttests eine erhöhte Erythrozyten–Sediment–Rate (ESR), C–reaktives Protein und andere erhöhte Entzündungsmarker (Zhou et al., 2020), typisch für eine körpereigene Immunantwort. Eine schnelle virale Replikation kann den Tod von epithelialen und endothelialen Zellen verursachen und zu löchrigen Blutgefässen und pro–inflammatorischer Zytokin–Ausschüttung führen (Yang, 2020). Zytokine, Proteine, Peptide und Proteo–Glykane, die die körpereigene Immunantwort beeinflussen, sind mäßig erhöht bei Patienten mit mildem bis mäßigem Krankheitsverlauf (Upadhyay et al., 2020). Bei solchen mit schwerem Verlauf ereignet sich eine unkontrollierte Freisetzung von pro–inflammatorischen Zytokinen bis hin zu einem Zytokin–Sturm. Zytokin–Stürme entstehen aus einem Ungleichgewicht bei der T–Zell–Aktivierung mit einer disregulierten Freisetzung von Interleukin IL–6, IL–17 und anderen Zytokinen. Programmierter Zelltod (Apoptose), ARDS, verbreitete intravaskuläre Koagulopathie (DIC) und Multiorganversagen können alle aus einem Zytokin–Sturm resultieren und das Mortalitäts–Risiko vergrößern.

Im Vergleich dazu fanden sowjetische Forscher in den siebziger Jahren, dass RFR–Bestrahlung das Immunsystem von Tieren schädigen kann. Shandala (1977) setzte Ratten Mikrowellen aus mit 500 microW/cm2 7 Stunden pro Tag über einen Monat und fand eine verringerte Immun–Kompetenz und die Auslösung von Autoimmunerkrankungen. Ratten, die mit 2,45 GHz bei 500 microW/cm2 täglich 7 Stunden über 30 Tage bestrahlt wurden, erzeugten Autoimmunreaktionen, und zwischen 100–500 microW/cm2 erzeugten sie andauernde pathologische Immunreaktionen (Grigoriev et al., 2010). Exposition mit Mikrowellen–Strahlung kann sogar bei niedrigen Feldstärken wie 100–500 microW/cm2 die Immunfunktion behindern, physikalische Veränderungen bei lebenswichtigen Zellen des Immun–systems bewirken und eine Verringerung der immunologischen Antworten (Grigoriev, 2012). Szabo et al. (2001) überprüften die Auswirkungen der Exposition mit 61,2 GHz auf epidermale Keratinozyten (verhornende Hautzellen) und fand ein Anwachsen bei IL–11b, ein pro–inflammatorisches Zytokin. Makar et al. (2003) fanden, dass immun–unterdrückte Mäuse, die 30 Minuten täglich über drei Tage mit 42,2 GHz bestrahlt wurden, ansteigende Werte des Tumornekrose–Faktors α zeigten, ein Zytokin, das durch Makrophagen erzeugt wird.

Kurz gefasst kann COVID–19 zur Immun–Dysregulation führen und genauso gut zu einem Zytokin–Sturm. Im Vergleich dazu kann auch bei einer Exposition mit nieder–schwelligem RFR, wie es bei Tierstudien beobachtet wurde, auch das Immunsystem betroffen werden, bei chronischer täglicher Exposition eine Immununterdrückung entstehen oder eine Immun–Dysregulation einschließlich einer Hyperaktivierung.

Intrazelluläre Calcium–Spiegel

Niederschwellige nicht–thermale RFR–Exposition führt zu anwachsenden intrazellu–lären Ca2+ Spiegeln durch die Aktivierung von spannungsgeregelten Calciumkanälen (Pall, 2013), was man für einen der ersten Mechanismen hält, wenn RFR auf Organismen einwirkt. Intrazelluläre Ca2+ Ionen sind auch essenziell für das Eindringen von Viren, für deren Replikation und Freisetzung, und es wird berichtet, dass Viren die Kalziumkanäle besetzen und so das intrazelluläre Ca2+ anwachsen lassen (Chen et al., 2019). Obgleich ein direkter Beweis nicht erbracht wird, gibt es einen indirekten Beweis dafür, dass anwachsendes intrazelluläres Ca2+ in das COVID–19–Geschehen eingebunden sein kann. In einer jüngeren Studie wurden ältere Krankenhaus–Patienten mit COVID–19 mit Kalzium–Kanalblockern behandelt (CCBs wie Amlodipin oder Nifedipin) und erwiesen sich als überlebensfähiger und Intubation oder mechanische Beatmung waren weniger erforderlich (Solaimanzadeh, 2010). Darüber hinaus begrenzen CCB–Medikamente das Eindringen von SARS–CoV–2, was sich auch bei der Infektion von kultivierten epithelialen Lungenzellen herausstellte (Straus et al., 2020). CCBs blockieren auch das Anwachsen von intrazellulärem Ca2+, das durch RFR–Exposition verursacht wird (Pall, 2013). Intrazelluläres Ca2+ ist ein überall vorhandener Zweitfaktor, der in zahllose biochemische Prozesse involviert ist. Die Zunahme des intrazellulären Ca2+ist ein signifikanter Faktor beim Hochfahren des Transkriptionsfaktors kB (NF–kB) im Zellkern (Sen et al., 1996), einem wichtigen Regulator der Produktion pro–inflammatorischer Zytokine wie auch der Koagulation und der thrombischen Kaskaden. NF–kB wird dabei als Schlüsselfaktor vermutet, der den Hintergrund für schwere klinische Verläufe von COVID–19 bildet (Do et al., 2020).

Kurz gefasst kann auch RFR die Ansteckungsgefahr durch das Virus verstärken, indem das intrazelluläre Ca2+ ansteigt, das auch indirekt inflammatorische Prozesse und Thrombosen fördert.

Herzerkrankung und Arrhythmien

Herz–Arrhythmien begegnen gewöhnlich häufiger bei kritisch mit COVID–19 erkrankten Patienten (Atri et al., 2020). Die Ursache für Arrhythmien bei COVID–19 Patienten ist multifaktoriell und schliesst Vorgänge am Herzen und ausserhalb des Herzens mit ein (Dherange et al., 2020). Eine direkte Infektion des Herzmuskels durch SARS–CoV–19, die Myocarditis, myocardiale Ischämie (verursacht durch eine Vielzahl von Ätiologien) und Herzüberlastung als Folge von pulmonalem oder systemischem Bluthochdruck verursacht, kann in einer kardialen Arrhythmie enden. Hypoxämie, verursacht durch eine ausgedehnte Lungenentzündung, ARDs oder sich ausbreitende pulmonare Embolien stellen extra–kardiale Ursachen von Arrhythmien dar. Ungleichgewichte der Elektrolyte, der intravaskulären Flüssigkeiten und Neben–Effekte pharmakologischer Rezepturen (Medikamenteneinnahme) können bei COVID–19 Patienten ebenfalls zu Arrhythmien führen. Patienten auf Intensivstationen (ICU) zeigten ein stärkeres Anwachsen kardialer Arrhythmien, 16,5 % in einer Studie (Colon et al., 2020).

Obgleich keine Korrelation zwischen elektromagnetischen Feldern (EMFs) und Arrhythmien bei COVID–19 Patienten in der Literatur beschrieben wird, sind viele Intensivstationen mit drahtlosen Patienten–Beobachtungs– und Kommunikations– geräten ausgestattet, die einen weiten Bereich von EMF–Belastung produzieren (Gokmen et al., 2016).

COVID–19–Patienten zeigen gewöhnlich erhöhte Werte von kardiellem Troponin, welches Schäden am Herzmuskel anzeigt (Sandoval et al., 2020). Herzschäden sind verbunden mit Arrhythmien und steigender Sterblichkeit. Kardiale Verletzung hielt man öfter für Sekundärerscheinungen von pulmonaren Embolien und viraler Sepsis, aber für unmittelbare Infektionen des Herzens. Zum Beispiel kann sich bei direkter viraler Andockung an ACE–2 Rezeptoren der Randzellen (Pericyten sind Bindegewebszellen am Rande von Blutgefäßen) Myocarditis des Herzens ereignen, wodurch der lokale und regionale kardiale Blutfluss betroffen wird (Chen et al., 2020). Die Aktivierung des Immunsystems in Begleitung von Änderungen des Immunsystems kann zu einer Instabilität der Plaque führen und dadurch bei COVID–19 den Weg bahnen für die Entwicklung akuter koronarer Ereignisse und kardiovaskulärer Erkrankungen.

Bei der Betrachtung der Bio–Effekte nach RFR–Exposition sichtete 1969 Christopher Dodge von der biowissenschaftlichen Abteilung der US Marine Beobachtungsstelle in Washington DC 54 Schriften und berichtete, dass RFR alle Hauptsysteme des Körpers ungünstig beeinflussen kann einschließlich einer Behinderung der Blutzirkulation, einer Veränderung des Blutdruckes und der Herzfrequenz, einer Auswirkung auf Elektrokardiogramme und einer Verursachung von Brustschmerz und Herzrasen (Dode, 1969). In den 1970–ern sichtete Glaser mehr als 2000 Publikationen über Bio–Effekte nach RFR–Exposition und schloss daraus, dass Mikrowellenstrahlung das ECG (Elektrokardiogramm) verändern kann, Schmerz verursacht, Hyperkoagulation, Thromboseneigung und Bluthochdruck in Verbindung mit myokardialen Infarkten (Glaser, 1971; 1976). Ausmaß, Störungen und Veränderungen bei der Antwort des autonomen Nervensystems (gesteigerte sympathische Stress–Antwort) wurden ebenfalls beobachtet.

Seit damals schlossen viele andere Forscher, dass RFR–Exposition das kardiovaskuläre System beeinflussen kann. Potekhina et al. (1992) fanden heraus, dass bestimmte Frequenzen (55 GHz; 73 GHz) betonte Arrhythmien verursachten. Im Jahre 1997 berichtete eine Rückschau, dass einige Forscher kardiovaskuläre Veränderungen einschließlich Arrhythmien bei Menschen entdeckten, die langzeitig niederschwelliger RFR und Mikrowellen ausgesetzt waren (Jauchem, 1997). Jedoch zeigt die Literatur auch unbestätigte Forschungsergebnisse wie auch einige entgegengesetzte Ergebnisse (Black und Heynick, 2003). Havas et al. berichteten 2010, dass menschliche Subjekte in einer kontrollierten Doppelblindstudie hyperreaktiv wurden, als sie 2,45 GHz ausgesetzt wurden und entweder eine Arrhythmie oder Tachykardie (= Herzrasen) und eine Überreaktion des sympathischen Nervensystems entwickelten, die mit der Stressantwort einherging. Saili et al. fanden 2015 heraus, dass die Exposition von Wi–Fi (WLAN) den Herzrhythmus beeinflusst, den Blutdruck und die Wirksamkeit von Katecholaminen im kardiovaskulären System, was darauf hindeutet, dass RFR direkt und/oder indirekt auf das kardiovaskuläre System einwirkt. Vor kurzem (2017) legten Bandara und Weller den Beweis vor, dass Leute, die in der Nähe von Radar–Einrichtungen leben (Millimeter–Wellen: 5G Frequenzen) ein grösseres Risiko haben Krebs zu entwickeln und Herzattacken zu erfahren. Ähnlich haben jene, die berufsmässig solcher Strahlung ausgesetzt sind, ein grösseres Risiko für eine koronare Herzerkrankung. Mikrowellenstrahlung beeinflusst das Herz, und einige Leute sind verletzlicher, wenn sie eine angeborene Herz–Abnormalität haben (Cleary, 1969).

Kurz zusammengefasst können beide, COVID–19 und RFR–Exposition, das Herz und das kardiovaskuläre System beeinflussen, direkt und/oder indirekt.

Diskussion

Den Aussagen der CDC und der Epidemiologie entsprechend gibt es vielerlei verursachende Faktoren, die hinter einer Erkrankung stehen, einschließlich der Umweltfaktoren und des Gesundheitsstatus des Wirtes. Beweisführung aus der Literatur, die hier aufgelistet wurde, lässt eine Verbindung vermuten zwischen mehreren widrigen Gesundheitsfaktoren aus der RFR–Exposition und dem klinischen Verlauf von COVID–19. Der Beweis lässt darauf schliessen, dass RFR den Wirt schwächt, die COVID–19 Erkrankung verschärft und dadurch die Pandemie verschlimmert.

Dieser Beweis, der hier präsentiert wird, steckt keine Ursachenkette ab. Es ist klar, dass COVID–19 auch in Gegenden auftritt mit wenig drahtloser Kommunikation. Darüber hinaus ist unbekannt, wie hoch die relative Sterblichkeit einzuschätzen ist, die bei COVID–19 Patienten durch RFR–Exposition verursacht wird. Die Frage nach der Ursachenkette könnte durch kontrollierte Labor–Experimente erforscht werden.

2020 nahm die menschliche Exposition gegenüber ständig vorhandener RFR signifikant zu und stellt somit einen Begleiteffekt der Pandemie dar. Massnahmen wie Lockdowns und Zu–Hause–Bleiben waren dafür gedacht die Ausbreitung des COVID–19 zu reduzieren, haben aber ungünstigerweise zu einer umfassenderen öffentlichen Exposition gegenüber RFR geführt, zumal die Leute ihre Arbeit und ihre schulbezogenen Aktivitäten über drahtlose Kommunikation ausführen. Telemedizin schafft eine andere Quelle der RFR–Exposition. Sogar Krankenhauspatienten, besonders Intensiv–Patienten erfahren eine anwachsende RFR–Exposition, weil neue Überwachungsanlagen drahtlose Kommunikations–Systeme benutzen, die COVID–19 verschlimmern und andere Gesundheitsprobleme hervorrufen können.

Die Bio–Effekte aus RFR–Exposition sind typisch nicht–linear und leichter darstellbar als die gewöhnlichen Dosis–Antwort–Effekte aus Bio–Chemikalien. RFR–Bio–Effekte beruhen auf spezifischen Werten und Wellen–Parametern einschließlich der Frequenz, Feldstärke, Expositionszeit und Modulation, auch auf der Geschichte der Exposition. Bedeutsam ist auch, dass RFR–Bio–Effekte „Antwort–Fenster” einschließen können aus spezifischen Parametern, wobei extrem niederschwellige Felder unverhältnismäßig hohe Schadeffekte bewirken können (Blackman et al., 1989). Diese Nichtlinearität der RFR–Bio–Effekte kann zu bi–phasischen Antworten führen wie einer Immun– Unterdrückung aus einem Satz von Parametern, aber auch zu einer Immun–Hyperaktivierung aus einem anderen Satz von Parametern, wie sie in dieser Studie beschrieben werden.

RFR ist ein weit verbreiteter, doch oft verleugneter Umweltstressor, der einen weiten Bereich schädlicher Bio–Effekte erzeugen kann. Jahrzehntelang haben unabhängige internationale in der Forschung tätige Wissenschaftler die durch drahtlose Strahlung verursachten Gesundheitsrisiken und häufigen Schäden betont (Sage und Carpenter, 2012; Russell, 2018). Unsere hier vorgestellten Befunde stimmen mit einem grossen Bestand etablierter Forschung überein.

Einige der publizierten Ergebnisse über Bio–Effekte aus RFR–Exposition scheinen nicht übereinzustimmen, sind aber nicht immer wahrheitsgetreue Wiedergaben. Es kann kleine Differenzen bei den Methoden geben einschließlich nicht überlieferter Details wie bei der Expositions–Geschichte der Organismen oder bei nicht einheitlicher Körperexposition. Zusätzlich tendieren industrie–gesponserte Studien dazu weniger schädliche Bio–Effekte aufzuzeigen als Studien, die von unabhängigen Wissenschaftlern verfasst wurden, was Industrie–Vorgaben vermuten lässt (Huss et al., 2007). Doch zeigen Studien, die sich mit lebensnahen Expositionen durch kommerziell betriebene Anlagen beschäftigen, eine hohe Übereinstimmung auf bei der Darstellung schädlicher Effekte (Panagopoulos, 2019). Beim Sammeln von Schriften und Überprüfen existierender Daten in dieser Studie schauten wir nach Ausgaben, die einen Beweis dafür lieferten, eine Verbindung zwischen Bioeffekten aus RFR–Exposition und COVID–19 zu ermöglichen. Wir unternahmen keine umfassende Suche oder den Versuch die Beweise zu gewichten. Die Literatur über RFR–Exposition ist umfangreich und enthält derzeit über 30 000 Forschungsberichte, die mehrere Jahrzehnte zurückreichen.

Die Telekommunikations–Industrie behauptet, dass 5G sicher sei, weil es den derzeitigen Richtlinien für RFR–Exposition entspricht. Jedoch wurden diese Richtlinien 1996 aufgestellt, sind veraltet und keine Sicherheitsstandards mehr. Keinerlei wissenschaftliche Analysen über die Gesundheitseffekte aus 5G wurden unternommen und sind auch derzeit durch die Industrie nicht geplant. 5G–Netzwerke werden die Öffentlichkeit RFR aussetzen in einem nie da gewesenen Maßstab.

Mit dem geplanten „Internet der Dinge“ wird die gesamte Umwelt unseres Planeten drastisch verändert werden durch unnatürliche, digitale puls–modulierte Mikrowellen und Millimeterwellen mit einer Feldstärke, die trillionenfach über der natürlichen Hintergrundstrahlung liegt. Die Langzeiteffekte dieses globalen Experiments auf Menschen und Biosphäre sind unbekannt.

Wenn im Verlauf einer Aktion Ursachen für die Verletzung der menschlichen Gesundheit anwachsen, sollten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, sogar dann, wenn klare Kausalbeziehungen noch nicht völlig erforscht sind. Deshalb müssen wir das Vorsorgeprinzip anwenden (Kriebel et al., 2001) im Blick auf das drahtlose 5G. Die Autoren drängen Politiker dazu ein sofortiges weltweites Moratorium (Ausbau–Stopp) über drahtlose 5G–Infrastruktur zu verhängen, bis seine Sicherheit bestätigt werden kann.

Etliche ungelöste Sicherheitsbelange müssen gelöst werden, bevor drahtloses 5G weiterhin eingerichtet wird. Fragen sind entstanden über 60 GHz, eine 5G–Schlüsselfrequenz, die für eine ausgedehnte Nutzung vorgesehen ist, weil das eine Resonanzfrequenz für Sauerstoffmoleküle ist (Tretyakov et al., 2005). Es ist möglich, dass schädliche Bio–Effekte für die Sauerstoff–Absorption bei 60 GHz entstehen könnten. Bio–Effekte aus langfristiger RFR–Exposition des gesamten Körpers müssen durch Studien an Tieren und Menschen erforscht werden und Richtlinien für Langzeitexposition müssen überlegt werden. Unabhängige Wissenschaftler müssen gemeinsame Forschung unternehmen um ein für alle Mal die biologischen Effekte der weltweiten Exposition durch RFR–Frequenzen mit digital gepulsten Signalen festzulegen. Testungen könnten auch lebensnahe Expositionen gegenüber vielerlei Toxinen einschliessen (chemische und biologische)(Kostoff et al., 2020). Bewertungen des Umwelteinflusses werden ebenfalls benötigt. Wenn wir einmal die biologischen Langzeiteffekte aus drahtlosem 5G verstehen, können wir auch deutliche Sicherheitsstandards für die Grenzwerte öffentlicher Exposition festlegen und eine geeignete Strategie für sichere Einrichtungen entwerfen.

Zusammenfassung

Wir stellen fest, dass RFR und im besonderen 5G, das mit einer Verdichtung von 4G einhergeht, die COVID–19 Pandemie verschärft hat durch die Schwächung der Immunität der Betroffenen und die anwachsende Virulenz (Verbreitung) von SARS–CoV–2 durch (1) die Verursachung morphologischer Veränderungen in den Erythrozyten einschließlich der Echinozyten und deren Rollenbildung, die eine Hyperkoagulation herbeiführen kann. (2) Die Behinderung der Mikrozirkulation und die Verringerung der Erythrozyten– und Hämoglobinspiegel verschärfen die Hypoxie (Sauerstoffverwertung). (3) Begleitend werden Dysfunktionen einschließlich einer Immun–Unterdrückung, autoimmune Vorgänge und Hyperinflammation (grossflächige Entzündungen) beobachtet. (4) Anwachsend sind der zelluläre oxidative Stress und die Produktion freier Radikale, die die vaskuläre Verletzung und den Organschaden verschärfen. (5) Gefördert wird das intrazelluläre Ca2+, das für das virale Eindringen wesentlich ist, für die Replikation der Viren und ihre Freisetzung in Verbindung mit der Förderung proinflammatorischer Verbreitungswege und (6) die Verschlimmerung von Herz–Arrhythmien und kardialen Problemen. Kurz gefasst ist die Strahlung aus drahtloser Kommunikation ein weit verbreiteter Umwelt–Stressor und der hier vorgelegte Beweis legt nahe, dass das ein begleitender Faktor für die COVID–19 Pandemie ist.

Das ist die erste wissenschaftliche Studie, die eine Verbindung zwischen RFR, ausgestrahlt durch drahtlose Kommunikationsanlagen, und COVID–19 dokumentiert. Im Gesundheitswesen Tätige und Politiker sollten RFR als einen Umwelt–Cofaktor einschätzen, der die COVID–19 Pandemie verschärft. Methoden zur Verringerung der RFR–Exposition sollten für alle Patienten und die Gesamtbevölkerung bereitgestellt werden.

Danksagung

Die Autorin und der Autor sagen Dank für kleine Beiträge zu früheren Versionen dieser Studie durch Magda Havas und Lyn Patrick. Wir sind Susan Clarke dankbar für hilfreiche Diskussionen und vorgeschlagene Ausgaben des Manuskripts.

Autoren/innen–Beitrag

Beide Autoren lieferten einen substantiellen intellektuellen Beitrag zu dieser Arbeit. Frau Prof. Dr. Beverly Rubik suchte und überprüfte die Literatur über RFR–Exposition und schrieb das meiste der anfänglichen Ausführungen. Dr. Robert Brown trug viel Material zu COVID–19 bei und beteiligte sich am Schreiben und Herausgeben des Manuskripts.

Autoren/innen–Bekanntgabe:

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte mit der Vorbereitung und der Veröffentlichung dieses Manuskriptes haben. Es existieren keine widerstreitenden finanziellen Interessen.

Literaturverzeichnis

© Selbsthilfegruppe der dentalinduziert multisystemisch Erkrankten Kronach (DIMSEK)
Übersetzung: Eduard Hauck   Rev. 2021-05-26